Das Ergebnis

15 unglaubliche Tage sind vorbei. Erst am Freitag vor Weihnachten hatte ich das entscheidende Gespräch mit Roland (dem Leiter der "kleine Hilfsaktion e.V.") und habe das Angebot bekommen mitzufahren.

 

Heute darf ich mit Überzeugung sagen, dass dies eine meiner Besten Entscheidungen gewesen ist. Die Fahrt hat alle Vorstellungen, die ich im Vorfeld hatte bei weitem übertroffen. Sie hat mir gezeigt, wo ich im Leben eigentlich stehe - was ist wichtig, was macht das Leben aus.

 

Auf der Fahrt habe ich ein Land der dritten Welt kennengelernt. So intensiv, wie ich es als normaler Tourist wohl nie gesehen hätte. Und bei allem Unterschied zu Deutschland, eins haben die Menschen dort gemeinsam mit uns: Sie wollen ein glückliches Leben, für ihre Familie sorgen und Frieden.

 

Obwohl oder weil diese Menschen so arm sind, haben sie eine unglaublich positive Art und Weise. Eventuell liegt das auch am Buddhismus, der aus meiner Sicht eine friedfertige Religion ist. Mir ist noch einmal klar geworden, das Glück und Zufriedenheit nicht zwingend mit materiellem Reichtum zu tun hat. Die Gnade der Geburt hat mir das Geschenk gemacht, in Deutschland aufgewachsen zu sein - und das in einer Zeit ohne Krieg.

 

Der Vietnam Krieg, aus dem sich Kambodscha lange erfolgreich herausgehalten hat, aber am Ende doch furchtbar bombardiert wurde, die anschließende Zeit der roten Khmer und die Kämpfe, die sich bis ca 1993 zogen, haben dem Land eine ganze Generation geraubt. Leider wurde die gebildete Bevölkerung nahezu komplett vernichtet. Damit das Land sich von dem Status eines Entwicklungslandes verabschieden kann, vergehen noch viele Jahre. 

 

Projekte wie die der "kleine Hilfsaktion e.V." und der vielen nichtregierungsorganisationen (NGO) sind unverzichtbar auf diesem Weg. Allein hat das Land keine Chance. Die Unterstützung von Schulen, die Hygieneausbildung etc. sind das Fundament, auf dem folgende Generationen heranwachsen. Kurzfristig hat das nur sehr begrenzt Einfluss (in den Familien, in den Gemeinden) - aber langfristig werden diese Hilfen das Land verändern. Wie gesagt - eine Aufgabe für mindestens 1 bis 2 Generationen.

 

Für mich war die Reise eine Mischung aus sozialem Engagement, Abenteuer und Urlaub. Wenn ich den Blog so Revue passieren lassen, wird mir das deutlich. 

 

An diesem Punkt möchte ich mich bei allen Sponsoren ganz herzlich bedanken. Durch eure Unterstützung hat das fundriding einen unglaublichen Wert von mehr als 35 EUR/Km erreicht. Ich rechne mit einem Gesamtergebnis von ca 42.000 EUR. Damit steht der Umsetzung des WASH Projektes finanziell nichts mehr im Wege. Die genauen Beträge ermittelt Roland zur Zeit. Er wird allen Sponsoren in den nächsten Tagen eine genaue Aufstellung meiner Kilometer schicken. Damit jeder schon mal nachrechnen kann: ich bin 1.195 Km gefahren!

 

Das Geld, das ihr überweisen werdet, hilft dabei die unglaublich hohe Sterblichkeitsrate bei Kindern aufgrund von Durchfall zu verringern. Jede Schule, die Zugang zu sauberen Trinkwasser bekommt, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aktuell hat nur rund jede zweite Schule in Kambodscha dieses Privileg. Roland sucht sich die Schulen im Raum Battambang genau aus. Nur Schulen, bei denen die Leitung und Lehrerschaft voll hinter dem Projekt stehen und sich zu Hygieneschulungen verpflichten, werden bei dem WASH Projekt aufgenommen. Damit ist sichergestellt, dass jeder EURO sinnvoll und nachhaltig verwendet wird. 

 

Ich persönlich kann die "kleine Hilfsaktion e.V." wärmstens empfehlen. Wenn ihr mal auf der Suche nach einer Organisation seid, die ihr finanziell unterstützen wollt, dann denkt auch hieran:

 


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Tag 15

Angkor Wat

Für das Weltkulturerbe Angkor Wat hatte ich leider nur rund 5 Stunden. Bei einer Größe von 200 Quadratkilometern mit ca. 1.000 Gebäuden muss man sich da etwas einschränken :-)

 

Nach Beratung mit Rolf habe ich mich für 3 Tempel entschieden:

 

1. Angkor Wat - DER Tempel der Anlage

2. Ta Phrom - hier wurde u.a. der Film Lara Trofft gedreht. Der Tempel ist von Bäumen zugewachsen

3. Bayon

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Tag 14

Der vorletzte Tag

Ich muss gestehen, dass ich mit den Tagen irgendwie durcheinander gekommen bin. Egal - heute fahren wir mit dem Schnellboot von Phnom Penh nach Siem Reap. Eine Fahrt von ca 6 Stunden. Hier ein paar Impressionen...

 

 

Tag 13

Die letzte fahrt

Von Keb nach Phnom Penh sind es ca. 180 Km. Nachdem das Begleitfahrzeug bepackt, der letzte platte Reifen fachmännisch geflickt wurde und alle nochmal vollgetankt haben ging es auf die letzte Etappe unserer Reise. Wie schnell die Zeit vergangen ist.

Je näher wir an Phnom Pengh heran kamen, desto stärker wurde der Verkehr. Unsere letzten 1.000 Km habe uns aber gut auf das Chaos vorbereitet. In Phnom Pengh selber war der Verkehr so stark, dass ich sehr froh darüber war, dass wir die Mopeds ein paar Kilometer vor dem Hotel abgeben konnten.

 

 

Und dann hieß es Abschied nehmen von unseren drei Begleitern. Insbesondere der Guide David (links von mir) ist mir ans Herz gewachsen. Im normalen Leben ist er ein TukTuk Fahrer. In den letzten 2 Wochen war er für uns ein wertvoller Begleiter, ohne den die meiste Kommunikation mit Kambodschanern gar nicht möglich gewesen wäre.

Den Doktor (ganz rechts) haben wir zum Glück nicht ernsthaft benötigt. Aber auch er ist in den 2 Wochen immer mehr aufgetaut und hat sich zum richtigen Spassvogel entwickelt.

Der Fahre hat das Begleitfahrzeug sicher gefahren und war mit ihm eigentlich ständig in unserer Nähe. Bei den Pausen konnten wir uns so an den gekühlten Getränken bedienen und mussten auch die Tagesrucksäcke nicht ständig auf dem Moped mitnehmen.  

Phnom Pengh

Im Hotel angekommen, haben wir uns nur schnell frisch gemacht. Die Dachterasse mit dem Blick über die Stadt ist schlicht der Hammer. Auf dem Bild unten, das ich bei Tag aufgenommen habe, sieht man die Mündung des Mekong in den Tonle Sap, den wir morgen mit dem Boot befahren werden. 

 

 

Viel Zeit haben wir in der Hauptstadt nicht. Es ist eine unglaublich quirlige Stadt, die mir wie ein Ameisenhaufen vorkommt. Nach den Erfahrungen auf dem Land und kleineren Städten, ist Phnom Pengh ein richtiger Kulturschock.
Was leider sofort in's Auge sticht, ist der Müll. Ich kann keine 2 Sekunden umherschauen, ohne achtlos weggeworfenen Müll zu sehen und leider auch oft zu riechen.
Aber wir wollen uns an dem kurzen Nachmittag etwas mit der jüngeren Geschichte von Kambodscha beschäftigen. 
Zwischen 1975 und 1979 herrschten die roten Khmer mit Pol Pot an der Spitze und wollten das Land zu einem Bauernstaat umwandeln. Dazu haben sie alle Städte evakuiert und die Bewohner aufs Land zur Arbeit geschickt. Bildung, Kommunikation, Musik waren verboten (komisch, bei der IS doch ähnlich...). Insgesamt kamen offenbar rund 3 Mio Menschen (von rund 8 Mio Bevölkerung) um. Aufgearbeitet ist diese Geschichte bis heute nicht , was mir z.B. der mitgereiste Arzt und der Guide bestätigten.
In Phnom Pengh gibt es 2 Museen, die für Zeit darstellen.

Das gefängnis s21

In einer alten Schule haben die roten Khmer ein berüchtigtes Gefängnis eröffnet, in dem Menschen zu Geständnissen für erfundene antirevolutionäre Taten durch Folter gezwungen wurden, die sie nie begangen haben. Die Folge von in Diktaturen üblicher Paranoia. Alle Geständnisse wurden akribisch erfasst und dokumentiert. Anschließend wurden die Häftlinge umgebracht. 

Hier ruhen die letzten 14 Toten, die man bei der Befreiung des Gefängnisses vorgefunden hat.

Das waren die Regeln, die im Gefängnis einzuhalten waren. Besonders pervers finde ich die Regel Nummer 6: bei der Folter ist es verboten zu schreien.

killing Fields

Die Killing Fields sind eine Reihe von etwas mehr als dreihundert Stätten in Kambodscha, an denen bei politisch motivierten Massenmorden Schätzungen nach mindestens 200.000 Menschen durch die roten Khmer umgebracht wurden.

 

Um Munition zu sparen, wurden die Todgeweihten in diesem Exekutionszentrum nicht erschossen, sondern mit Eisenstangen, Äxten oder ähnlichem erschlagen. Kinder wurden gegen Bäume geschlagen, bis sie tot waren. Die Toten wurden in Massengräbern verscharrt, die auch heute noch deutlich sichtbar auf dem Gelände vorhanden sind. Durch starken Regen und Erosion kommen immer noch Kleidung und Knochenreste aus dem Boden, die von den Mitarbeitern der Gedenkstätte alle zwei bis drei Monate eingesammelt werden.

 

Da teilweise mehr Leute pro Tag ankamen, als getötet werden konnten, wurden die Leute temporär in einem „Warteraum“ eingesperrt. Damit die auf ihren Tod wartenden Leute die Schreie der Sterbenden nicht hören konnten, wurde die Anlage mit Musik beschallt.

Das ist der Baum, an dem die Kinder erschlagen wurden.

Die Löcher waren die Massengräber, in die die Menschen geschmissen wurden. Wie nah sie aneinander liegen, hat mich erschreckt.

Tag 12

Die Krabbenstadt Keb

Die Stadt Keb wurde im wesentlichen von den französischen Kolonialherren geprägt. Alte und leider auch oftmals verfallene Villen, breite Prachtstrassen und Flaniermeilen prägen das Bild.


Zunächst einmal einige Impressionen unseres unglaublichen Hotels:

Der Krabbenmarkt

Insgesamt haben wir uns in Keb 2 Übernachtungen gegönnt. So langsam fühle ich mich fast wie im Urlaub...😜

Tag 11

Nach der Erholung auf der Insel geht es wieder weiter. Wir wollen schließlich Kilometer machen! Zunächst ging es ein Stück der Wahnsinnsstrasse zurück. Zum Glück war nur geringer Verkehr und konnten die Strasse nach rund 30 km auch wieder verlassen. 
Unser Plan war es, in die Berge zu fahren. Das Wetter sah etwas bedrohlich aus. Einige leichte Tropfen und verhangene Berge verhießen nichts Gutes. Aber zum Glück blieb es weitgehend trocken.

Auf der Fahrt haben wir einen Abstecher in einen Naturpark gemacht 
Das Gebäude, das so abgebrannt aussieht, ist dein altes Spielcasino, dass von den roten Khmer 1975 zerstört wurde. Zu der Geschichte der roten Khmer und Pol Pot später mehr.
In diesem Park liegen zwei Berge, über die eine wunderbare Straße mit vielen Kurven und Serpentinen führt. Bei meinem Drang, meine Kurventechnik zu verbessern, bin ich wohl in einer Kurve wortwörtlich über das Ziel hinaus geschossen. Na ja, das Moped bedurfte ein kleinen Reparatur. Nichts wildes👍 
In der Stadt Kampot haben wir das Motorrad dann zu einem Honda- Händler gebracht. Was mich echt beeindruckt hat, ist die klinische Sauberkeit in der Werkstatt, die ich im Rest des Landes so noch nicht gesehen habe. Die Mechaniker sehen Ärzten in blütenweißen Kitteln ähnlich.
Schlusspunkt der Tagesetappe war dann die Krabbenstadt Keb

Tag 10

Die Insel

Die Überfahrt hat rund 30 Minuten gedauert und war unspektakulär chillig. Auf der Insel haben wir erstmal die Hütten verteilt. Ich hatte das große Glück tatsächlich eins der Baumhäuser zu bekommen. Liegt ca 20 Meter neben der Strandbar👍


Ein Bier kostet 1 USD und ein Joint 2 USD...vertretbar😁✌️


Ausblick aus meiner Hütte am Abend
Hier ein paar Impressionen ohne Worte...
Der erste Abend war schon ziemlich gut ✌️Wir haben uns bemüht, die Alkoholvorräte kräftig zu dezimieren....mission completed.
Und spannend, was für Menschen man so trifft: ein amerikanischer Geologe, der alleine eine Sponsoringtour macht - zu Fuß. Ein Finne, der einen deprimierten Eindruck macht und alleine hier zur Selbstfindung hergekommen ist. Eine Jungesellinnenverabschiedung, Amerikaner, die so aussahen, als ob die vor 40 Jahren schon mal hier waren....etc. etc. 
Um 7 Uhr hat mich das sanfte Meeresrauschen und die Vögel in den Bäumen geweckt. Geschlafen habe ich wie ein Stein. Der gestrige Abend hatte wahrscheinlich einen nicht unbeträchtlichen Anteil🙈

Auch wenn das Meer lockt, konnte ich nicht aufstehen und hab bis gegen 11 im Bett mit genialem Ausblick gedöst. 

Das Frühstück ist ganz auf westliche Besucher ausgerichtet. Also durfte ich mich mit einem herrlichen Omlett auf der Terasse der Strandbar stärken. Bei der Entscheidung, die Insel zu erkunden oder zu chillen, habe ich mich konsequent für das Letztere entschieden✌️👏🏼


Dabei habe ich auch viel über die vergangenen Tage nachgedacht. Ich glaube, dass ich mich noch oft zwicken muss, um zu begreifen, dass ich das alles erleben darf. Es hieß: "die Reise deines Lebens..." - und genau das ist es.
Das Land Kambodscha ist faszinierend. Wie freundlich die Menschen uns begegnen; die meisten Kinder rufen ein begeistertes " Hello!" wenn Sie uns sehen und winken kräftig. Erstaunlich für mich ist auch die Gelassenheit, mit der die Kambodschaner ausgestattet sind - könnte am Buddhismus liegen.
Hätte Pol Pot zwischen 1975-1979 nicht 1,6 Millionen Menschen umbringen lassen - wer weiß, wo dass Land heute stände. Von diesem Massaker hat es sich bis heute nicht erholt.
Organisationen wie die "kleine Hilfsaktion e.V." Sorgen mit ihren Projekten dafür, dass wieder eine Generation heranwächst, die das Land nach vorne bringen kann. Dazu braucht es u.a. Bildung und Hygiene. Da bin ich beim Thema:

Allen, denen die Bilder oder die Tour gefallen und noch kein Sponsor sind, sei dies an's Herz gelegt. Anfang März kommt die Rechnung mit meinen gefahrenen Km (etwa 1.000-1.100) multipliziert mit dem eingetragenen Cent/km Betrag. Nach Zahlung kommt die Spendenquittung. Ich freue mich über jeden Cent und auch über eure tollen Kommentare! 
Hier der link für die, die noch dabei sein wollen:

http://fundriding.de/km-sponsor-werden/andreas-koetter/

Zur Erinnerung - damit wird das WASH Projekt gesponsert. Ich konnte mich von der Sinnhaftigkeit überzeugen und auch davon, dass das Geld 1:1 ankommt!!


Tag 9

Fahrt zur Küste

Den Tag muss ich etwas kurz halten. Wir sind rund 230 km an die Küste gefahren. Rund 60 davon auf einer Schnellstraße, wo das Recht des Stärkeren gilt. Ich hatte Recht viel Respekt vor der Strecke. Alles gut, wir sind da:
Ab jetzt muss ich mich leider für 2 Tage abmelden. Nach dem Essen werden wir auf eine kleine Insel übersetzen, auf der es kein Internet gibt. Strom steht an ca 2 Stunden am Tag zur Verfügung. Schlafen werde ich in einem Baumhaus👍 Ich bin gespannt. Bis bald 

Tag 8

Rumble in the Jungle

Hatte ich gestern gesagt, wir wären durch den Dschungel gefahren? Nachder Erfahrung heute vergleiche ich die Strecke gestern mit der A3 Köln-Frankfurt😜
Aber fangen wir vorne an.
Übernachten haben wir in einem einfachen Gästehaus. Mein Zimmer hatte ich mit einem Gecko geteilt. Hatte aber keine Lust ihn rauszuschmeissen
Toiletten gab es auf dem Flur und die Dusche hatte nur kaltes Wasser. Wir haben uns deshalb entschieden im See zu baden.
Aus dem Kampot Gebirge kommt der bekannte Pfeffer. So sieht übrigens eine Pfefferpflanze aus.

Als wir unser Frühstück Einnahmen kamen wir in Kontakt mit dem Restaurantbesitzer. Er erzählte uns, dass er u.a. such als Führer arbeitet und wir doch die Wildkrokodile in der Nähe ansehen könnten, einen Abstecher zu einem Wasserfall machen und dann eine Tour durch den Dschungel zu machen.

Für so viel Aktion hatten wir leider nicht die notwendige Zeit. Aber der rund 2,5 Stunden dauernde Abstecher durch den Dschungel war einfach zu verlockend. Der Preis mit 25 USD ebenfalls.

Was zumindest ich mit nicht vorstellen könnte, war was dann schließlich kam...

Der Eingang in den Dschungel ist recht deprimierend. Überall sieht man verkohlte Überreste einst mächtiger Regenwaldbäume. Dazwischen wurde mit Plantagen anfangen. Der Weg ist sehr sandig - es fehlt ja der Wald.


Aber dann kommt ganz großes Kino!
Nach dem Dschungel kamen wir wieder auf normale Straßen. Sowohl Red Roads als auch Asphalt. Es hat einfach nur Spaß gemacht, mal wieder etwas zügiger fahren zu können. 
Dabei sind wir auch an großen Staudämmen vorbeigekommen, die von China erbaut wurden. Ich glaube ich hatte schon mal erwähnt, dass im Gegenzug China einige Wälder abholzen und den Strom verkaufen darf. Auch wenn ich Bauchschmerzen habe, ist voreilige Kritik vielleicht nicht angebracht. Vielleicht würde ich genauso wie Kambodscha handeln, wenn ich die Möglichkeit bekäme, Strom ins Land zu bekommen.
Hier mal das gesamte Team:

Tag 7

Der Markt

Puh, für einen Mitteleuropäer harterTobak. Die Fleischtheken habe ich nicht fotografiert. Aber die frischen Waffeln haben geschmeckt👍
Oben sind übrigens angebrütete Eier 😋

Die Fahrt

Die heutige Fahrt führte über die bisher schönste aber auch anspruchsvollste Strecke. Mitten durch den Regenwald schlängelt sich eine kleine Straße, die ich eher als Motocross-Strecke bezeichnen würde. Der Boden wechselte zwischen sehr sandig, sehr steinig und manchmal auch sehr normaler Red Road.
Der Regenwald hat vor ca 10 Jahren noch rund 80% der Fläche von Kambodscha ausgemacht. Heute sind es noch rund 30%. Die Chinesen bauen hier Straßen und Stsudämme und dürfen im Gegenzug das Holz abbauen.
Bei dem politischen Chaos in Kambodscha, habe ich wenig Hoffnung, dass sich an dieser Entwicklung etwas ändert. Umso wichtiger sind die Anstrengungen, der heutigen Kindergeneration  Zugang zu Bildung zu verschaffen. Denn diese Kinder entscheiden in 20 Jahren, wie es mit dem Land weitergeht.
Ich hoffe stark, dass noch viele Generationen die Möclichkeit haben, die Schönheit des Regenwaldes zu bewundern und von seinem Klimaeinfluss zu profitieren. 
Die Arbeit von den kleinen und großen NGOs kann nicht hoch genug gewürdigt werden.

Ich muss eingestehen, dass die Strecke heute meine fahrerischen Kenntnisse überschritten hat. Insbesondre die Sandfahrten haben mir zugesetzt. Als ich dann in einem Abhang mit viel Sand die Vorderradbremse zu stark benutzt habe, bin ich gestürzt.
Zum Glück war es nur im Schritttempo. Der Roller hat keinen Schaden und bei mir ist eine kleine Schürfwunde zurückgeblieben.
Der Arzt hat die Wunde schnell ausgewaschen und versorgt. 

Tag 6

Bei der alten Frau

Ein Beispiel für die Nothilfe, die die "kleine Hilfsaktion e.V." leistet, ist diese alte Dame. Im Krieg sollte Ihre ganze Familie von den roten Khmer erschlagen werden (mangels Munition hat man die Menschen mit Äxten getötet). Auch die alte Dame kam an die Reihe. Man schlug ihr auf den Kopf und sie fiel in die Grube zu Ihrer Familie. Ein paar Stunden später ist sie aber aufgewacht, hat sich von ihrer Familie verabschiedet und ist geflohen. Mit diesem starken Trauma hat sie sich in der Nähe von Pursat auf dem Land niedergelassen.

Keiner wollte etwas mit ihr zu tun haben. Sie galt als die alte Verrückte. Als Roland sie das erste mal gesehen hat, versuchte die gerade mit einem Becher einen Teich zur Bewässerung auszuheben. Es ging Roland so nahe, dass er ihr spontan geholfen hat. Seitdem ist sie bei den Nachbarn nicht mehr die verrückte Alte, mit der keiner etwas zu tun haben will, sondern eine Person des öffentlichen Interesses. Diese Begegnung hat ihr Leben stark und nachhaltig verändert.

Heute gibt Roland zu, dass er ihr keinen Wunsch abschlagen kann 😁 Zuletzt hatte die Dame dich den Arm ausgekugelt. Zum Arzt ist die damit nicht gegangen. Deshalb kann sie den Arm heute kaum noch einsetzen. Die "kleine hilfsaktion e.V." hat sich heute entschieden , ihr die notwendige Operation zu bezahlen. Etwa 1-2 Wochen im Krankenhaus werden mindestens 2.000 Dollar kosten. Ich drücke ihr die Daumen, dass sie die OP gut übersteht.

Menschen mit einer solchen Geschichte zu treffen, ist ein sehr emotionaler Moment. Bei Ihnen lernt man mehr, als aus jedem Buch. 



Die Fahrt nach....(keine Ahnung)

Von der alten Dame haben wir unsere Tagesetappe gestartet. Eine sehr spannende Strecke, die dich offenbar in der letzten Monaten verändert hat. Aus einer Red Road ist teilweise eine fertiggestellte Straße und mehrheitlich eine Baustelle geworden. Aber ein Teil ist immer noch eine sehr staubige Red Road😷

Ich habe mich sehr darüber gefreut! Als ca dritter in der Schlange musste ich einfach nur hinterherfahren - leichter gesagt als getan, wenn die Sicht bei 10 Metern liegt oder die Strasse voller Schotter/Rollsplitt ist. Einmal sind wir sehen in Sandloch gefahren. Habe die Fahrer vor mir nur noch schlingern sehen und musste dann selber kämpfen nicht zu stürzen. Zum Glück haben alle diese Situation gemeistert. Ich glaube, dass meine Fahrkenntnisse sich in Kambodscha stark verbessern werden👍

Dies ist eine normale Tankstelle. Suchaufgabe: wer findet den Ölabscheider?

Das Hotel

Im Nirgendwo haben wir ein tolles Hotel bezogen. Es erinnert mich irgendwie an eine Ranch in Amerika. 
Auf jeden Fall gab es hier extrem leckeres Essen
....gekocht in dieser Küche
Und Spaß hatten wir auch 👍🍻
Ach ja, leider kann ich mit dem Smartphone keine Videos in meinem Blog einbinden. Das ginge nur mit einem Rechner. Aber nicht so schlimm... Schaut mal auf der Facebook Seite der fundrider (geht auch ohne eigenes Facebook-Account):



Tag 5

Die schwimmenden Dörfer

Der erste Ausflug heute ging nach Kampong Luong zu den schwimmenden Dörfern. Rund 7.000 Menschen wohnen dort. Die Strecke dorthin ist ca 120 km lang und geht größtenteils über eine vielbefahrene Nationalstraße. Mit der Erfahrung von gestern im Rücken, war das heute schon kein Problem mehr ✌️

Einige Kilometer gingen auch über eine sogenannte Red Road. Ziemlich staubig 😷

Alles an Häusern an dieser Red Road hat mich stark an einen Slum erinnert. Eigentlich dachte ich bei der Übergabe des Rollstuhls die absolute Armut gesehen zu haben. Die Menschen an dieser Straße haben aus meiner Sicht ein noch schlechteres Los. Der Staub und Dreck ist einfach allgegenwärtig.
Als wir am "Anleger" ankamen war ich recht verblüfft und wusste nicht, was auf mich zukommen wird.

Ein Touristenboot hat uns dann durch dieses Dorf geführt. Und es ist eine komplett andere Welt! Am offensichtlichsten ist der fehlende Staub. Und auch im zweiten Hinsehen kann ich sagen, dass das Dorf einen guten Eindruck macht. Man sieht viele Menschen beim chillen, viele (insbesondere Kinder), die uns zuwinken und andere bei der Arbeit.
Wie die frischen Fische zum Markt kommen, war mir nicht klar. Diese Art des Transports hätte ich mir bestimmt nicht vorgestellt🙈🙊
Natürlich haben die Kinder gebettelt als sie uns gesehen haben. Doch auch das sind Kinder wie überall auf der Welt - beim Spielen haben Sie Betteln glatt vergessen 😁

Die Schule in Pursat

Der zweite Ausflug hat uns an eine Schule in Pursat gebracht, die komplett von "kleine Hilfsaktion e.V." finanziert wird.

Die Kinder haben sich sehr auf uns gefreut. Jeder der Fundrider wurde sofort von einer Gruppe Kinder entführt und ausgefragt. Sie haben sich im Vorfeld viele Fragen ausgedacht. 

Ganz stolz hat ein kleiner Junge mir gezeigt, wie gut er schon lesen kann. Andere haben vorgemacht, wie ich mir richtig die Hände Wäsche.

Ein bewegender Besuch, der Hoffnung macht, dass diese Generation den Teufelskreis von Armut und fehlender Bildung durchbrochen werden kann.ich persönlich habe noch nie Kinder gesehen, die so sehr lernen wollten, wie hier. Auf diese Schule dürfen nur die Ärmsten Kinder. Irgendwie habe ich das Gegühl, dass sie genau wissen, was für eine große Chance das für sie ist .

Tag 4

WASH

Das Interessanteste heute der Besuch einer Schule in Banan bei der wir uns angeschaut haben, wie das Projekt WASH funktioniert. Die "Kleine Hilfsaktion e.V." arbeitet mit der NGO (Nichtregierungsorganisation) "Bareebo" hier vor Ort zusammen, um das Projekt umzusetzen. 

In vielen Landesteilen leiden 99,99% der Kinder bis zum 5 Lebensjahr an Diarrhoe (Durchfall) - und zwar an 365 Tagen im Jahr! Das ist der wesentliche Grund für die hohe Sterblichkeitsrate bei Kindern. Nur rund jede 2. Schule in Kambodscha hat sauberes Wasser zur Verfügung. Das bedeutet auch, dass keine Toiletten zur Verfügung stehen. Dem will das Projekt WASH Abhilfe schaffen.
Ich bin sehr dankbar dieses Projekt hier vor Ort anschauen zu dürfen. Nur wenn die neuen Generation in Kambodscha lernt, wie Hygiene funktioniert und wie wichtig das für die Entwicklung der Menschen und des Landes ist, hat Kambodscha eine Chance aus dem Teufelskreis herauszukommen. 

Jeder Cent kommt bei den Schulen an. Die Wasserbehälter (ca 5.000 Liter) werden von einer Gesellschaft von Bareebo hergestellt. Diese Behälter sind rechtlich von dem Erfinder geschützt und dürfen nur von NGOs genutzt werden. Natürlich geht es nicht nur um den Behälter an sich, sondern auch um den Biofilter und die Verrohrung.

Wer das liest und noch nicht Sponsor von mir geworden ist, bitte ich auf die Seite "über mich" zu gehen, den Button "Sponsor werden" zu drücken und damit das Projekt zu unterstützen. 

Das neue Dorf

Ein weiteres Projekt (wird nicht durch unser Fundriding unterstützt), ist der Aufbau eines Dorfes für bis dato Obdachlose Familien. Die Bewohner müssen sich im Gegenzug zum lebenslangen Wohnrecht darauf verpflichten, an Schulungen u.a. zum Thema Hygiene teilzunehmen. Ein sehr erfolgreiches Projekt, für das der Distrikt das Lsnd zur Verfügung gestellt hat. Die Minenräumung von Bareebo und kleine Hilfsaktion organisiert, hat " nur" 6 Landminen gefunden. 

Das Kloster

In unmittelbarer Nähe des Dorfes liegt ein verstecktes Kloster inmitten eines immer noch verminten Berges. Eigentlich wird es nie von Touristen besucht - wir sind eine absolute Ausnahme.

Das Besondere an diesem Kloster sind die Höhlen, die von den Möchen genutzt werden.

Die Fahrt von Battlambang nach Pursat

Gegen 15:00 Uhr haben wir uns dann auf unsere erste längere Strecke gemacht. Bis nach Pursat sind es ca 110 Kilometer. Für mich die ersten Erfahrungen auf Schnellstraßen in Kambodscha. Auch wenn ich 2x die Straße auf den Seitenstreifen verlassen musste (damit ist ein kleiner Sandstreifen gemeint), hat die Fahrt viel Spaß gemacht. Einmal hat ein Bus ein Auto überholt, das einen LKW überholt hat....diese 3 Fahrzeuge haben die ganzen Fahrbahnen in Anspruch genommen.

Aber Roland hatte uns auf solche Situationen vorbereitet. Also kein Problem👍 

Ich als Fahranfänger musste mich recht konzentrieren. Es war ja meine erste Fährt auf einem 125er Motorroller über eine solch lange Strecke. Deshalb konnte ich mich nicht auf die Schönheiten des Landes einlassen. Das wird dich auf der nächsten Fahrt in das Kambot-Gebirge hoffentlich ändern.
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Tag 3

Fahrt von Bangkok zur Grenze

Der heutige Tag war sehr durchgestaktet. Um 5 Uhr sind wir mit den Bussen los zur Grenze nach Kambodscha. Die Fahrt war nicht sehr aufregend. Dafür aber der Grenzübertritt.

In Europa gibt es zum Glück ja keine Grenzkontrollen mehr. Die Einreise in die USA war in 2015 streng aber super organisiert und schnell. An der Grenze zu Kambodscha muss man erst mal aus Thailand ausreisen. Dann kommt mit man durch ein großes Niemansland. Sowohl in Thailand als auch in bin Kambodscha ist das Glücksspiel verboten. Also gibt es in diesem Niemansland die größten Spielcasinos. 

Wenn du die Grenze überquerst, kommst du in eine andere Welt. Thailand ist gegenüber Kambodscha hochentwickelt. 

Von der Grenze sind wir dann mit 6 Taxen nach Battlambang gefahren. Der Taxifahrer hat uns einen kleinen Vorgeschmack auf die Verkehrsregeln gegeben. Die Regel ist: es gibt keine😬 Alles steht und fällt damit, dass alles im Flow bleibt👍 erwarte nie, dass jemand stehen bleibt. Bei niedrigen Geschwindigkeiten geht das auch meist gut🙈

Battlambang

Nur schnell das Gepäck im Hotel abwerfen und weiter zum Hauptquartier der Organisation. Roland hat eine Einweisung gegeben, wie in Kambodscha an Kreuzungen abgebogen wird - ein Abenteuer!

Dann sind wir in kleinen Gruppen los und haben die mitgebrachten Rollstühle verteilt. Dabei habe ich gesehen unter welchen Bedingungen Menschen leben können/müssen. 
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Tag 2

Bangkok

Samstagmorgen um 6:30 Uhr Ortszeit sind wir angekommen. Bin ziemlich Müde und freue mich auf ein Frühstück. 

Nach dem Frühstück haben Ingo und ich eine kleine Stadtrundfahrt gemacht. Erst mit dem Tuk-Tuk zum Fluss zu einer Bootstour. Nach Rolands Tip haben wir hart verhandelt und den Preis von 3.000 auf 2.000 Baht gesenkt....na ja, wir üben halt noch.

Heute ist übrigens Buddahs Geburtstag und gleichzeitig auch sein Todestag. In der Stadt hört man so gut wie keine Musik. Der Alkoholausschank ist verboten....In einigen Kneipen bekommt man trotzdem was 😁 In dem Eimer ist keine Sangria, sondern Bier, was wir standesgemäß mit Eis und Strohhalm trinken🍺.


Am Abend waren wir nochmal auf der Partymeile, die keine 300 Meter vom Hotel entfernt ist. Die meisten halten sich daran keine Musik zu spielen. Ab 24:00 Uhr soll es wieder losgehen. 
Ich bin wohl zu müde und liege jetzt im Bett. Morgen geht es um 5:00 Uhr mit dem Auto Richtung Kambodscha.
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Tag 1: Abfahrt und Flug

Die Abfahrt

So, am Flugplatz bin ich schon mal. Vielen Dank an Uli, die mich um 6:30 Uhr abgeholt hat! Ich bin echt aufgeregt und bin ständig der Meinung, ich hätte was vergessen...🙈

Den Rollstuhl habe ich als Sperrgepäck abgegeben. In Bangkok ist  eine Hilfe beantragt, die mich vom Flugzeug begleiten wird....hab ich zumindest so verstanden. Ich bin gespannt was kommt.

Wollte am Flughafen noch USD tauschen...aber bei einem Kurs von 1,31 habe ich dankend abgelehnt. Werde mein Glück in Bangkok suchen 🤓 💵

Jetzt noch nen ☕️. Bis später ✌️
Ach ja, hier noch was für Max: die Wette steht💰 Das Trickot hab ich noch bekommen👍
Das Flugzeug sieht schonmal vertrauenserweckend aus ✈️
Immerhin ist Etihad Teil der Star Alliance ✌️
Ratet mal, was es zu essen gab🍖

Abu Dhabi

Gleich geht es weiter. 6Stunden von DUS und jetzt nochmal 6 Stunden!
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